Über Atelier Ferox
ferox [lat.]
Wild, trotzig, ungestüm, unbändig… Damit bin weniger ich gemeint, als vielmehr die verwendeten Materialien für meine Arbeiten. Diese sind zu großen Teilen wild, urig, haben etwas ungestümes – auch in der Verarbeitung.
Wie kommt man denn dazu Messer zu bauen?
Eigentlich fing alles damit an, dass ich für meinen Vater zum Geburtstag ein Taschenmesser kaufen wollte. Schon bald landete ich bei der Suche im großen weltweiten Netz auf den Seiten amerikanischer Messermacher und war begeistert. Damals waren mir die Preise natürlich viel zu teuer und es keimte der Gedanke auf „Das kannst Du doch auch mal selbst probieren“.
Also suchte ich einen Messermacher in und um Berlin, bei dem ich gerne mein erstes Messer bauen wollte. Tatsächlich fand ich diesen auch und was fast noch besser war – auf meine Frage nach den Kosten antwortete er: „Gibst Du mal eine Faßbrause aus“. So entstand dann mein erstes Messer, angeleitet durch Christian Mückes Fachwissen, Kunstfertigkeit und Erfahrung. Als ich in der „Lehrwerkstatt“ arbeitete war es auch schnell klar: Eine neue Leidenschaft war geboren. Ich besorgte Maschinen und Material und richtete mir eine eigene Werkstatt im Keller des damaligen Hauses ein. Die Jagd nach den schönsten Materialien begann.
Über den Kauf einer schönen Damastklinge lernte ich später den Messermacher Reiner Grösche kennen. Mit viel Geduld und Zeit durfte ich bei ihm lernen wie man ein Taschenmesser baut. Über die Jahre hat sich eine Freundschaft zwischen Christian Mücke, Reiner Grösche und mir entwickelt. Ich habe noch viele weitere Messermacher kennengelernt, die mich inspirierten, deren Arbeiten mir sehr gefallen, die man gerne wiedersieht. Christian sagt immer: „Durch uns hast Du Jahre (an Lehrzeit) gespart“ und da hat er Recht!
Bilder aus der Werkstatt
Was sind denn das für tolle Materialien?
Neben der beruhigenden und fast meditativen Arbeit in der Werkstatt, sind es die wunderschönen, oft sehr alten Materialien, die mich zu dieser Leidenschaft verleitet haben. Es ist eine große Freude diese auf Märkten und Messen, bei Händlern oder auch bei einem Waldspaziergang zu entdecken, zu sammeln und letztendlich zu einem wertgeschätzten Kleinod zu verarbeiten. Die meisten der verwendeten Naturstoffe wollen entdeckt und „gelesen“ werden und zeigen Ihre schönsten Seiten erst bei der Verarbeitung.
Es ist ein erhebendes und manchmal fast ehrfürchtiges Gefühl diese Materialien nach zum Teil vielen Jahrtausenden verarbeiten zu dürfen. Auch die mythische Bedeutung mancher fossiler Rohstoffe lässt mich nicht unberührt. Wer weiß schon, ob nicht ein Quäntchen Kraft von einem Anhänger aus Mammut-Elfenbein oder einem Gegenstand aus Eibe (dem Weltenbaum) auf uns übergeht oder die Kraft eines Edelsteines uns nicht wohlwollend unterstützt? Mehr Informationen und etwas Hintergrundwissen über die mir wichtigsten Materialien finden Sie in meiner kleinen Materialinformation »
Von Messern zu Schmuck und Dekoration
Der Umgang mit all diesen wunderbaren, natürlichen Werkstoffen blieb auch meiner Frau nicht verborgen. Nur wenig Zeit verging, da hieß es „Davon möchte ich einen Kettenanhänger haben“. Nach einigen Versuchen stellte ich fest: Auch die Herstellung von Schmuckstücken ist eine herausfordernde Beschäftigung und erweitert die Möglichkeiten der kreativen Materialnutzung enorm. So kamen zu den Messern einzigartiger Schmuck aus Mammut-Elfenbein, Damast und Hölzern. Meine Lederscheiden wurden ergänzt durch Taschen und Etuis aus herrlichem Leder. Die Holzarbeiten werden stetig erweitert durch Kerzenständer, Flaschenstopfen und viele weitere Unikate aus meinem Atelier.
Viele Ideen für exklusive Handwerksprojekte
Heute lasse ich mich einfach von allem Möglichen inspirieren und überlege mir, was ich wie mit diesen faszinierenden Materialien herstellen kann. Die Ideen sprudeln, ich gelange buchstäblich von Hölzchen zu Stöckchen. Ich denke, die kommenden Jahre werden nicht langweilig bei der Aufgabe, diesen tollen Materialien ihre Geheimnisse zu entlocken. Meine Arbeiten habe ich bisher eher sporadisch auf wenigen Kunstmärkten im Jahr angeboten aber der dortige Zuspruch hat mich nun doch dazu gebracht in Zukunft das „Marktleben“ etwas intensiver zu betreiben und zu guter Letzt diesen Shop in das Netz zu stellen.